Posts Tagged ‘Web 2.0’
Why (Would Activists) Archive?
2. Mai 2012Thomas Wolf von Archivalia hat dieses Video von Activist Archivist gefunden. Die denken schon an morgen. Und auch hier stellt sich die Frage, wie man mit den digitalen Quellen archivalisch umgehen soll. Das betrifft ja nicht nur Videomaterial, sondern alle möglichen Dokumentarten bis hin zu Google-Maps zum Beispiel. Und wie finanziert man digitale Archive auf Dauer?
Public Historians: Dahin gehen, wo es brennt…
28. Dezember 2011Der 23.000ste Zugriff. Ein paar Worte zur Blogstatistik.
4. Dezember 2011Ich glaube, das ist gerade mal ein guter Zeitpunkt, um ein paar Zahlen zu diesem Blog zu publizieren. Denn:
- war der letzte Monat von den Zugriffszahlen her (1.264) der bislang erfolgreichste und
- verzeichnete das Blog den 23.000 sten Zugriff seit Mai/Juni 2009.
Man kann sagen, Kritische Geschichte hat im Schnitt so 200 bis 300 Zugriffe die Woche. Solche Statistiken sind freilich mit Vorsicht zu lesen: Allein über den Anti-Spam-Service Akismet wurden bislang 2.600 Spamkommentare weggefiltert, die meines Wissens ja auch als Zugriffe zählen.
Den Ausschlag für die vielen Zugriffe im November 2011 gab nicht zuletzt der Beitrag über den Eichmann-Prozess auf YouTube, der auf Facebook öfters geteilt wurde. Auch der Beitrag über den bayerischen Historiker Karl Bosl und die Frage nach einer nicht-eurozentrischen Kapitalismuskritik haben ihr Publikum gefunden. Es werden aber auch viele Artikel aufgerufen, die schon lange von der Startseite verschwunden sind. Das zeigen die 15 meistgeklickten Artikel dieses Blogs:
Mich freut beim Anblick solcher Zahlen, dass Kritische Geschichte eine einigermaßen breite Themenpallette anbietet, die auch in dieser Breite wahrgenommen wird. Natürlich fehlt vieles, aber wir machen eben nicht nur Postkolonialismus, Faschismus oder Arbeiterbewegung. Das würde uns sicher eine konstantere und größere Leserschaft sichern, aber wir würden gleichzeitig eine verbreitete Themenbeschränkung zementieren, die ich schon geschichtspolitisch für viel zu eng halte.
Aber lassen wir die Kirche im Dorf. Die Zahlen sind OK, nicht berauschend. Das Blog Kritische Geschichte macht ganz klar ein Nischenprogramm, schon weil es sich gewissermaßen am Rand der akademischen Fachdisziplin bewegt. Aber den Vergleich mit vielen Printpublikationen muss es nicht scheuen. Warum beispielsweise Rezensionen überhaupt noch gedruckt werden, verstehe ich persönlich immer weniger. Über Weblogs ist diese Arbeit viel effektiver, schneller und zielgenauer zu erledigen. Und man kriegt Feedback. Außerdem werden die Inhalte im Web gut gefunden.
Sicher, man könnte die Reichweite dieses Blogs noch deutlich ausbauen. In Blogrankings bewegt sich Kritische Geschichte weit hinter Archivalia oder Adresscomptoir, was aus meiner Sicht damit zu tun hat, dass diese beiden Beispiele schon durch ihre vielen Hinweise auf neue Webinhalte einen wesentlich höheren Nachrichtenwert besitzen und damit ihre Leserinnen und Leser enger binden.
Eine Möglichkeit wäre, noch interessantere, konfliktreiche und tagesaktuellere Themen zu posten. Oder man bringt sich stärker in laufende Debatten auf anderen Blogs ein. Das würde nicht nur inhaltlich mehr Leben in die Bude bringen. Aber Asche aufs Haupt, das ist leider keine Interessens-, sondern eine ganz simple Zeitfrage. Dennoch, es geht voran :-)
Zur Geschichts-Weblog Debatte
4. Dezember 2010
Jan Hodel hat auf histnet Thesen über die Funktion von Geschichtsblogs publiziert. Und Klaus Graf hat auf Archivalia kommentiert.
Hodel sieht
„Weblogs als ‚Selbstverlags-Tool‘, zur persönlichen oder gruppenspezifischen Profilbildung in der Scientific Community dienen zu können. Dabei lassen sich die verschiedenen Ausprägungen dieser Profilbildung mit den Kategorien Information, Reflexion und Publikation fassen.
Hodels Beitrag birgt ein paar gute Gedanken, beispielsweise zu Blogs als Reflexionsmedium. Allerdings werbe ich massiv dafür, sich von der Idee eines Webs als „Selbstverlagstool zur Profilbildung“ zu emanzipieren. Graf weist in die richtige Richtung. Er sieht das Web als Kommunikationsraum und die Chance auf eine andere Debattenkultur:
„Web 2.0 heißt: Zusammenarbeit, gemeinsam Wissen schaffen.“
Die neuen Möglichkeiten des Webs liegen tatsächlich in der offenen Kommunikation und Dokumentation. Und es herrschen einfach andere Spielregeln: Reputation und Verbreitung lässt sich im Netz nur aufbauen, wenn man kollaborativ ist, die eigenen Interessen, nicht die Fragen, zurückstellt, Gedanken, Wissen und Ideen teilt. (more…)
Web 2.0 und die Geschichtswissenschaften – Einige Gedanken zur Tagung in Siegen
18. Oktober 2009Das war sie also, die erste öffentliche Veranstaltung zum Thema „Web 2.0 und Geschichtswissenschaft“ in Deutschland. Sie war spannend und verlief in einer angenehmen Atmosphäre.
Versammelt war, wie mir scheint, die bereits bestehende Community der Webakteure aus der Geschichtswissenschaft, die sich mit den methodischen und inhaltlichen Problemen des Mediums Web beschäftigen. Unter anderem Peter Haber von histNet, Rüdiger Hohls von H-Soz-u-Kult und dem docupedia-Projekt, Thomas Wolf von archivalia und vom Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, Manfred Thaller von der Uni Köln und Gregor Horstkemper von der Bayerischen Staatsbibliothek. Insgesamt gut 30 Personen. Die erste Erkenntnis, die ich mit nach Hause nahm, ist die Überschaubarkeit des Aktivistenkreises. Auf der Tagung fielen nur wenige weitere Namen: das Wiener Team von Wolfgang Schmale und Jakob Krameritsch und last but not least Anton Tantners Blog adresscomptoir. Vielleicht kommt demnächst Siegen als neuer Knoten webtheoretischer Auseinandersetzung dazu? Wer weiß.
Verschiedene Projekte und Erfahrungen wurden vorgestellt. (more…)