Es wird Zeit, dass sich die Schweiz ihren kolonialen Verstrickungen und den daraus hervorgegangenen Bildern und Denkmustern stellt. Das ist der Tenor der Forschungen einiger jüngerer kritischer Historiker_innen und Ethnolog_nnen. Besprechung von drei Büchern zum Thema in der linksliberalen schweizerischen Wochenzeitung vom 30. Mai 2013.
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Schweiz: Kolonialismus ohne Kolonien?
22. Juni 2013Dipesh Chakrabarty: Europa als Provinz
25. Mai 2011Dieses Buch gehört nicht nur in jeden Historiker(innen)-Haushalt, sondern auch unbedingt gelesen. Das Buch Europa als Provinz. Perspektiven postkolonialer Geschichtsschreibung (Campus Verlag, 2010) sammelt zentrale Beiträge des indischen Historikers Dipesh Chakrabarty aus den letzten zehn Jahren – Chakrabarty ist ein Vorreiter der postkolonialen Geschichtsschreibung, genauer ein Hauptvertreter der Subaltern Studies.
Die Kleine Geschichte der Subaltern Studies veranschaulicht Ursprünge der Subaltern Studies Group in den 1980er Jahren. Dabei rekonstruiert Chakrabarty vorallem Ansätze seines akademischen Lehrers Ranajit Guha. Während sich die indische Nachkriegsgeschichtsschreibung stritt, ob die nationale Entwicklung Indiens eher eine Errungenschaft der britischen oder der indischen Eliten war, interessierte sich Guha schnell für die „subalternen“, vergessenen Klassen. Ein Ansatz, der gut in die Geschichtsbewegungen der 1980er Jahre und ihrer „Geschichte von unten“ passte. Allerdings entwickelte Guha eigene Positionen und Herangehensweisen. (more…)