Das Archiv der Sozialen Bewegungen in der Hamburger Roten Flora wird 20 Jahre alt. Gefeiert wird am 6. September ab 15:00 Uhr im ersten Stock der Roten Flora (Schulterblatt 71) u.a. mit Lesung, Ausstellung und Archivführung.
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Hamburger Archiv der Sozialen Bewegungen wird 20
31. August 2009Workshop „Archive von unten“ hat stattgefunden
22. Juni 2009„Archive von unten“ trafen sich am 18. und 19. Juni zu ihrem vierten Workshop, der im Abstand von zwei Jahren durchgeführt wird. Wie in den Jahren zuvor ist wieder das Archiv Grünes Gedächtnis der Böll-Stiftung Gastgeber für den Austausch der Archive gewesen. Das Spektrum teilnehmender Archive reichte von Bewegungsarchiven, die ohne Zuschüsse und bezahlte Stellen arbeiten, bis zu größeren Einrichtungen mit mehreren bezahlten Mitarbeiter/innen. Vertreter/innen von gut 30 Einrichtungen nahmen an dem Workshop teil.
Einer der Themenschwerpunkte war „Serviceleistungen der Archive“. Hier wurde die Problematik diskutiert, dass Nutzer/innen Materialien möglichst kostenfrei erhalten sollen, aber kleine Einrichtung mit umfassenden Gratis-Dienstleistungen, wie z.B. Recherchen, schnell personell wie finanziell überfordert sind. Überlieferungsbildung war ein weiteres Thema, bei dem Fragen der inhaltlichen Profilbildung und Sicherung der Dokumente in kleinen Archiven diskutiert wurden.
Seit wenigen Jahren werden die freien Archive der Bewegungsgeschichte auch von der staatlichen Archivszene verstärkt wahrgenommen. In staatlichen Archiven wurde erkannt, dass gesamtgesellschaftliche Überlieferungsbildung auch auf Bestände freier Archive angewiesen ist. Seit einem Artikel von Jürgen Bacia und Dorothee Leidig im „Archivar“ gibt es ein verstärktes aufeinander zu bewegen. Vom Stand der Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Archivarinnen und Archivare wurde ebenfalls beim Workshop der Archive von unten berichtet. Ob sich die Bewegungsarchive mit ihren Beständen in eine Staatliche Überlieferungsstrategie einbringen wollen, ist noch nicht ausgemacht. Die Kontakte bergen aber sicher Chancen für Kooperationen zwischen staatlichen und freien Archiven, von denen die Bewegungsarchive profitieren können.
Last but not least wurde am Rande auch die kooperative Bibliografie zur kritischen Geschichte vorgestellt und ein wenig beworben.