In Berlin wird das Gröbenufer nahe der Oberbaumbrücke offiziell in May-Ayim-Ufer umbenannt. Eigentlich keine große Sache. Straßen-Umbenennungen sind in einer Stadt wie Berlin ein Dauerthema. Und es gab wohl kaum eine Umbenennung, die ohne Widerspruch vollzogen wurde. Mit einer Umbenennung kommen immer auch veränderte gesellschaftliche Machtverhältnisse zum Ausdruck. So hatten etwa die Umbenennungen unter dem Regierenden Bürgermeister Diepgen 1995 ein klaren antiemanzipatorische Charakter.
Nun soll der Kolonialist Otto Friedrich van der Gröben (1657-1728) der antirassistischen Historikerin May Ayim (1960-1996) weichen. Dazu meldete sich der Historiker Götz Aly in der Berliner Zeitung („Straßenschänder in Kreuzberg“) zu Wort. Der Beitrag ist ein in jeder Hinsicht undiskutabler Angriff auf die Träger dieser Umbenennung. Interessanter finde ich da die Antwort von Susan Arndt, die den Hintergrund der Umbenennung sachlich aber entschieden offenlegt.
Schlagwörter: Berlin, Rassismus, Umbenennung
6. Februar 2010 um 16:29 |
danke, Susan Arndt hat da wirklich einen sehr lesenswerten artikel geschrieben.
gruss regido
8. Februar 2010 um 13:53 |
[…] Götz Aly geht am Gröbenufer baden | By Richard Heigl […]
15. Juni 2010 um 12:13 |
Es ist ja schon auch etwas traurig mitanzusehen, wie sich mit Götz Aly einer der ehemals spannendsten deutschen Zeithistoriker mit Feuilletonwirkung selbst demontiert.
In der Auseinandersetzung mit Susan Arndt um die abgesagte Ausstellung in der Werkstatt der Kulturen hatte er ja zumindest noch einen inhaltlichen Punkt, aber der Artikel in der Berliner ist ja nur noch gehässig/politisch unmöglich.
30. Oktober 2010 um 17:07 |
Dieser Artikel Götz Alys trifft den Nagel auf den Kopf. Es ist schlichtweg der Gipfel an Kulturlosigkeit, wenn versucht wird die eigene Geschichte durch absurde Umbenennungen von Straßen und Plätzen vergessen zu machen.
Werden diese Damen und Herren in all ihrer politisch korrekten Weisheit nun auch die Tilgung weiterer historisch belasteter Namen in Angriff nehmen? Ich schlage den Bersarinplatz vor…
30. Oktober 2010 um 18:28 |
Äh, haben Sie den Post gelesen? Und wieso Bersarin-Platz? Wo ist nochmal die Ähnlichkeit zwischen einem Stadtkommandanten der Roten Armee und einem Kolonialisten wie Göben?
11. April 2011 um 21:08 |
Ich habe eben ein paar Kommentare ausgeblendet, weil sie gar nichts mit dem hier behandelten Thema zu tun hatten. Und bitte, wenn schon neue Theorien verbreitet werden, dann irgendwie Belege bringen.
31. Juli 2011 um 09:44 |
[…] Leser_innen geworden, die sich gegen rassistische Inhalte in den Medien wehren. Update: Götz Aly geht am Gröbenufer baden | By Richard Heigl Dieser Beitrag wurde unter Memory abgelegt und mit Berlin, Erinnern, Götz Aly, Kolonialismus, […]